Seminar:
Einführung
in den Islam |
|
![]() |
KJE II von St.
Liborius lud zu diesem dreiteiligen Seminar ein und 25-30 Teilnehmer
kamen zu den Treffen. Ausgangspunkt
war die Frage:
Wieso müssen wir uns eigentlich für den Islam interessieren? Hier nannten die
Teilnehmer, dass sie eigentlich recht wenig mit Muslimen zu tun hätten,
außer im beruflichen Kontext (Schule, Krankenhaus, Sozialarbeit),
dass Muslime aber aus unserer Wirklichkeit nicht mehr wegzudenken
seien und durch ihre Fremdartigkeit auffallen und viele Fragen
aufwerfen. Da ist die Frage nach dem Kopftuch, den
Kleidervorschriften, der Rolle von Frau und Mann, der auffällige
Familienzusammenhalt privat und in wirtschaftlichen Verhältnissen. Da
ist der Eindruck, dass sich in den letzten Jahren wenig in Rechtung
Integration bewegt, sondern eher ein Zurückziehen und eine
offensivere, selbstbewusstere Re-Islamisierung zu beobachten ist. Im
Sport verzeichnen die Jugendlichen oft ein größeres
Durchsetzungsvermögen von z.B. türkisch-stämmigen Fußballmannschaften. Seit dem 11. September 2001 steht die Frage nach der
Gewaltbereitschaft, dem Fundamentalismus und der Rolle der Religion
und Politik im Raum. Weiterhin wurde gefragt nach den politischen
Interessen des Islams und
da vornehmlich das der Türken in Deutschland und Europa. Die Gefühle
reichen von Eindrücken des Bedrohtseins, der Panikmache, zu
politischen Ängsten, was denn in der Zukunft so alles noch auf uns
zukommen wird. |
![]() |
Ehemals Gastarbeiter heute nennen wir sie Migranten Damit hatte alles begonnen. Deutschland steckte nach
dem 2. Weltkrieg, nach der Aufbauphase, plötzlich in einem
Wirtschaftsboom. Wer die Muslimen kennen lernen und verstehen möchte,
muss sich mit dem Propheten Mohamed, der Offenbarung Allahs, des All-Einzigen, dem Koran und dem islamischen Rechtsgefüge,
der Scharia beschäftigen. Seit
dem Tod Mohameds, im Jahre 632 n. Chr., breitete sich der Islam vom
vorderen Orient um das ganze Mittelmeer und in Asien aus. |
![]() |
Was macht den Islam aus? Was ist der Islam? Er ist keine Kirche und keine
Konfession, sondern
eher ein über-nationales „Religionsvolk“. Es gibt viele
verschiedene Richtungen. Verbindend ist:
|
![]() |
Scharia als WegEin
langer Weg von einer koranischen Ethik zur gelebten Praxis, so
schreibt Melanie Miehl im Pastoralblatt 2/02. In der Tat geht es in der
Frage des sittlichen Handeln um einen Weg im Islam: Scharia, der Weg
zu den Quellen, ist der Begriff, mit dem Muslime das Gesamtsystem
ihrer Handlungsoptionen beschreiben. Scharia ist das islamische Recht, das in
umfassender Weise die individuelle und kollektive Lebenswirklichkeit
der Muslime in den Blick nimmt. Daher vereint der Begriff der Scharia
so Unterschiedliches wie
Nach dem 11.September sahen sich die muslimen
Gruppierungen in Deutschland gezwungen, in einer Charter Islams ihre
Positionen offenzulegen: u.a. die Anerkennung des deutschen
Grundgesetzes und der deutschen Verfassung. Nicht alle Gruppen haben
sich dem angeschlossen. Spannend bleibt die Frage nach gegenseitiger Toleranz
und dem Respekt vor der Religionsfreiheit, die oft in den Ursprungsländern
nicht garantiert ist. Trotzdem werden wir hier in Deutschland aufpassen müssen,
dass wir auf der einen Seite keinen Rassismus dulden und Vorschub
leisten aus Angst und Unsicherheit gegenüber dem Fremden,
andererseits aber auch nicht aus falschverstandener Toleranz unsere
christlichen Wurzeln und Werte kampflos opfern. Neben der menschlichen Begegnung, die auch wir in der
Gastfreundschaft durch den Vorsitzenden des islamischen
Moscheevereines in der Zentralmoschee in Bochum erfahren durften, muss
um nachbarschaftliche und politische Interessen auch gestritten werden
dürfen. |